Coris Abenteuer durch Kirgistan: Eine Reiseerzählung

Coris Reisetagebuch

Inhaltsverzeichnis

Geschrieben von @cori_explore 

Unsere Ambassador Cori hat uns auf dem TripLegend Kirgistan Abenteuer begleitet und Tagebuch geführt. Lass dich in Ihrem Beitrag in die eindrucksvollen Welten des zentralasiatischen Landes führen und bekomme einen bildhaften Vorgeschmack von Kirgistan.

Cori hat bereits eine Menge Reiseerfahrung. Sie hat bis jetzt 45 Länder bereist, 29 davon in Europa, 6 in Asien, 6 in Amerika und 4 in Afrika. Eine wilde Reise, bei der wir jetzt Teil sein durften. Mit der Nachhaltigkeit im Hinterkopf, weltverliebt und brodelnd voller Reisetipps schreibt sie über ihre Erfahrungen.

Coris Reisebericht – Ihr Abenteuer in Kirgistan

Ich saß nervös am Flughafen. Mein allererster Flug alleine stand also bevor. Wird schon gut gehen, sagte ich mir immer wieder wie eine Art Mantra. So oft wie ich schon in meinem Leben geflogen bin, sollte ich auch diesen Flug meistern. Das mulmige Gefühl wechselte sich mit purer Vorfreude ab. Eine Achterbahn der Gefühle fuhr in meinem Körper bereits die zehnte Runde.

Das Boarding begann und somit auch meine Abenteuerreise nach Kirgistan.

Der erste Flug von Düsseldorf bis nach Istanbul verlief ohne Probleme. Zufälligerweise hatte ich mich direkt an das richtige Gate gesetzt. Ich wusste, dass noch weitere aus der Gruppe mit mir im nächsten Flieger sitzen werden. So hielt ich Ausschau, bis ich sie gefunden hatte. Zufälligerweise hatte ich mich direkt an das richtige Gate gesetzt. Ich wusste, dass noch weitere aus der Gruppe mit mir im nächsten Flieger sitzen werden. So hielt ich Ausschau, bis ich sie gefunden hatte. Es war sehr schön und beruhigend, bereits einige aus der Gruppe kennenzulernen.

Lange Zeit, um zu quatschen hatten wir nicht. Der nächste Flug stand an. Istanbul – Bischkek, 5 Stunden Nachtflug. Ich machte es mir so gemütlich, wie man es sich eben in einem Flugzeug machen kann und döste weg. Ein Ruckeln riss mich aus meinem kurzen Nickerchen. Das Anschnallzeichen blinkte, was bedeutete, dass uns Turbulenzen erwarten werden. Turbulenzen war untertrieben. Es fühlte sich an, wie in einen Orkan zu fliegen. Ganze zwei Stunden klammerte ich mich an die Armlehnen. Hatte ich erwähnt, dass ich Flugangst habe? Das halbe Flugzeug schien auf die Toilette zu rennen. Ein Blick nach links in das Gesicht des kleinen Kindes ließ keine guten Spekulationen zu. Nach einem kurzen Schreikrampf war es geschehen. Nicht nur die Eltern, sondern auch der ganze Boden waren versaut. Endlich nahte die Landung. Puhh….geschafft.

Herzliche willkommen in Kirgistan.

Tag 1:

Die Einreise lief ohne Probleme. Es dauerte nur wenige Minuten, da zierte ein neuer Stempel meinen Reisepass und auch mein Koffer zog bereits seine Kreise auf dem Kofferband. Ich wartete auf den Rest der Gruppe. Gemeinsam betraten wir die Ankunftshalle und hielten Ausschau nach dem Triplegend Schild. Sofort wurden wir von unzähligen Taxifahrern belagert. Ein höfliches „No, thank you.“, reichte aus, um diese abzuschütteln. Und da stand er, unser Guide Pavel. Wir wurden herzlich begrüßt. Unser Fahrer Emil verstaute das Gepäck im Nu. Die Fahrt vom Flughafen in die Stadt dauerte ca 40 Minuten. Wie in Trance sah ich aus dem Fenster. Kühe und Pferde zierten den Straßenrand. Ich war also wirklich angekommen in Kirgistan.

Zeit für viele Gedanken hatte ich keine. Im Garden Hotel Bishek bezog ich mein Einzelzimmer und verabredet mich mit den anderen. Die gute Stunde nutzte ich für einen kleinen Powernap. Der Wecker riss mich aus meinem Dornröschenschlaf. Die Zeitverschiebung betrug 4 Stunden. Der Jetlag war also nicht ganz so durcheinanderwühlend. Schlaf fehlte mir aufgrund des Fluges trotzdem. Im Supermarkt gegenüber befanden sich eine Wechselstube und auch mehrere Geldautomaten.

Foto: @Cori_Explore

Wir bestellten uns ein Taxi, für das wir ganze 2 € bezahlten, um in die 10 Minuten entfernte Innenstadt zu kommen. An einem Platz ließen wir uns rausschmeißen. Ich, noch sichtlich verwirrt, hatte natürlich meine Kamera im Hotel vergessen. Typisch für mich. Mit dem Handy versuchte ich die ersten Eindrücke festzuhalten. Wir liefen durch einen Park. Hier konnten sich groß und klein vergnügen. Und ehe ich mich versah, saß ich in einem Riesenrad. Ich leide unter sehr schlimmer Höhenangst. Warum saß ich eigentlich dort drin? Die Gruppendynamik wirkte also schon nach wenigen Minuten auf mich, wie eine Art Zaubertrank. Wohl war mir nicht, ausgeflippt bin ich zum Glück aber auch nicht. Weiter schlenderten wir durch die Straßen bei schönstem Sonnenschein. Plötzlich gesellte sich ein Straßenhund zu uns. Wir nannten ihn liebevoll Felix.

Felix folgte uns auf Schritt und Tritt. An einem Pub mitten im Grünen ließen wir uns nieder. Auch Felix nutze die Pause für ein kleines Nickerchen im grünen Gras. Und was krabbelte da mein Hosenbein hinauf? Ich blickte in die Kulleraugen eines kleinen Eichhörnchens, dessen Ohren super puschelig im Wind hin und her flatterten. Ok. Bishkek hat alles gegeben und mich an Tag eins schon ganz verzaubert. Plötzlich zogen dicke graue Wolken auf. Schleichend entfernten wir uns vom Pub und sahen Felix noch einmal hinterher, wie er mit dem Eichhörnchen spielte. Unser Herz blutete, doch hatten wir noch eine ganze Rundreise vor uns. Zurück im Hotel regnete es wie aus Eimern. Ich ruhte mich zwei weitere Stunden aus, bevor unsere ganze Gruppe am Abend zum Essen zusammenkam. Das Kennenlernen war super. Erschöpft und gut gesättigt viel ich am Abend ins Bett und freute mich auf das Abenteuer, welches am nächsten Tag richtig beginnen sollte.

Tag 2:

Erstaunlich gut kam ich aus dem Bett. Nach einem reichhaltigen Frühstück schob ich meinen Koffer hinunter auf den Hotelparkplatz. Emil war bereits damit beschäftigt das Gepäck von 9 Reisenden zu verstauen. Mit einem Minivan sollten wir auf Tour gehen. Der Kofferraum hatte nicht viel Stauraum, doch Emil war Meister im Tetris spielen.

Jeder suchte sich einen Sitzplatz und ab da ging die Fahrt ins unbekannte Kirgistan los.

Alle schauten gebannt aus dem Fenster. Der ein oder andere drückte sich die Nase an der Scheibe platt. Es gab so viel zu sehen. Frauen bepinselten die Stämme der Bäume am Straßenrand mit weißem Kalk, um diese vor Ungeziefer zu schützen. Grasendes Vieh am Straßenrand ist dort ebenfalls so normal wie Reiter mitten auf der Straße. Wir bekamen einen ersten Eindruck der wilden Seite des Landes. Unser Minivan schlängelte sich an der kasachischen Grenze entlang der Seidenstraße Richtung Issyk Kul See. Auf der anderen Straßenseite wartete eine Kilometerlange LKW-Schlange darauf, die Grenze zu Kasachstan überqueren zu dürfen. Die Seidenstraße ist auch heute noch eine wichtige Handelsroute.

Wir stoppten an einem Fluss im Gebirge und tranken Kaffee und Tee. Die beste Toilette in Kirgistan ist im Übrigen die Natur. Ich nutzte die Zeit, einen ersten Flug mit meiner Drohne (auch liebevoll kleiner Flugdrache genannt) zu wagen. Schon jetzt war ich hin und weg. Unser nächster Stopp war in Kyzyl Tuu. Der Van stoppte mitten in einem kleinen Dorf. Dort aßen wir bei einer kirgisischen Familie zu Mittag. Anschließend wurde uns auf dem Hof gezeigt, wie eine traditionelle Jurte gebaut wird. Alle packten mit an, sodass die Jurte in wenigen Minuten bereitstand.

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Die erste Teamaufgabe hatten wir also bestens gemeistert. Gestärkt schlängelte sich der Van durch eine von Bergen gesäumte Straße. Mitten im Nirgendwo stoppten wir. Uhhh, da sah ich zwei prächtige Adler. Aufgeregt stürmten wir aus dem Van. Zu Gast war einer der letzten Adlerjäger in Kirgistan. Wir erfuhren viele interessante Fakten über die Adlerjagd und die Tradition. So ein Steinadler wirkte sehr respekteinflößend. Wir durften ihn alle mal halten.

Wow, da saßen sicherlich 7 kg auf meinem Arm, den ich schon nach kurzer Zeit nicht mehr oben halten konnte. Mit einer Fuchsattrappe wurde veranschaulicht, wie ein Adler jagt. Wie ein kleines Kind, mit funkelnden Augen und halb offenen Mund vor Staunen stand ich da und sah dem Steinadler zu. Lautlos glitt er durch die Lüfte, um dann wie aus dem Nichts steil nach unten auf seine Beute zu stürzen. Spätestens jetzt waren bereits die ersten Hundert Fotos im Kasten.

Adlerjagt In Kirgistan

Schweren Herzens mussten wir uns von den Greifvögeln trennen. Unser Minivan setzte seinen Weg fort zum Bel Tam Jurtencamp. Es hatte ein bisschen Klassenfahrtcharakter, natürlich im positiven Sinne. Die Mädels übernachteten heute alle in einer Jurte und die Jungs natürlich auch. Auf dem Boden der Jurte lagen kuschelige Betten und ein Ofen heizte das Zelt ordentlich auf. Toiletten und Duschen gab es außerhalb, wie auf einem Campingplatz. Im Hintergrund der Jurten funkelte der wunderschöne Issyk Kul See in der Abenddämmerung. Nach einem köstlichen Abendessen erzählten wir uns noch viele Geschichten über unsere Reisen am Lagerfeuer. Während wir unsere Jurte noch einmal lüfteten, schlich sich eine der kleinen Katzen hinein. Sie verbrachte die ganze Nacht bei uns, was uns alle sehr freute.

Tag 3:

Schon um kurz vor 6 schlichen wir Mädels uns Richtung Issyk Kul See, der wirklich nur wenige Schritte entfernt war. Während die einen ihren Kreislauf beim Eisbaden in Schwung brachten, schauten wir anderen uns ganz romantisch den Sonnenaufgang an und genossen diese friedliche Atmosphäre und Stille in der Natur. Ein perfekter Morgen in Kirgistan.

Nach dem Frühstück wurde Sack und Pack verstaut. Auf unserem Tagesplan standen eine Handvoll an Highlights.

Mal wieder Pferde auf der Straße. Ob ich mich noch an diesen Anblick während der Reise gewöhnen werde?

Der Wagen stoppte in einer atemberaubenden Bergkulisse. Zur Aussicht: Saftig grüne Wiesen erstreckten sich kilometerweit bis zu einem Kiefernwald und endeten schließlich mit schneebedeckten Gipfeln. Ich mag, was ich sehe und auch der Rest der Gruppe sah begeistert und zufrieden aus. Unser Guide Pavel spurtete voraus. Hui, er hat wirklich einen schnellen strammen Schritt drauf. Jeder erklomm in seinem Tempo den Shatyly Aussichtspunkt.

Bei einer Tasse Tee genossen wir die Aussicht auf den blauen Issyk Kul See, der von hier oben aussah, als würde man auf das Meer blicken. Die Sonne zeigte sich heute von der schönsten Seite. Erst einmal entkleiden, bevor wir den Rückweg antraten. Bevor wir den Van betraten, mussten wir bei Emil anstehen. Bewaffnet mit einem Handbesen bürstete er den Dreck von unseren Sachen. Sauber setzten wir unseren Weg fort.

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Nur eine Stunde später landeten wir bildlich auf dem Mars. Kneif mich mal. Wir wanderten durch eine bizarre Landschaft roter Felsen. Nein, ich bin nicht in den USA, ich bin wirklich in Kirgistan. So etwas hatte ich hier nicht erwartet. Der Fairy Canyon ist eines meiner landschaftlichen Highlights der Reise. Hinter jeder Ecke lauern geheimnisvolle Skulpturen und Felsformationen. Stille. Hier war einfach niemand außer unsere Gruppe. Mein Flugdrache hatte pure Freude umherzufliegen und außergewöhnliche Schnappschüsse einzufangen.
Wie immer vergeht an so besonders schönen Orten auch die Zeit immer am schnellsten. Noch einmal kletterten wir eine Steile Anhöhe hinauf und genossen den letzten Blick auf diese Marslandschaft.

Ausruhen? Wir waren hungrig nach neuen Eindrücken. Was erwartete uns als Nächstes? Der Wagen stoppte an einer unscheinbaren Straße. Das Einzige, was wir sahen, war ein kleiner Fluss und einen Felsen. Wenige Meter bewegten wir uns an dem Felsen vorbei. Dahinter erwartete uns eine weitere traumhafte Landschaft. Rote Felsen ragten in den Himmel. Es war alles so schön grün und die ersten Blüten öffneten ihre Knospen. Hier war der Frühling bereits eingekehrt. Der kleine Fluss war mit wenigen Schritten überquert. Nun kletterten wir eine Anhöhe hinauf. Auf dem Boden lagen überall kleine weiße Schneckenhäuser herum. Ich versuchte natürlich jedem Häuschen auszuweichen. Von dort oben hatten wir eine herrliche Aussicht auf das Seven Bulls Valley.

Der Tag endete im Green Yard Hotel in Karakol. Es ist ein sehr schönes Familiengeführtes Hotel. Beim Betreten muss jeder seine Schuhe ausziehen. Klassische Hausschuhe standen jedem Besucher zur Verfügung. Das hatte ich auch noch nicht, fand es aber richtig toll. In der Lobby gab es kleinere Souvenirs und auch Getränke zu erwerben. Wir saßen noch einige Zeit beisammen, bevor uns die Müdigkeit überrannte.

Tag 4:

Die ersten Sonnenstrahlen kitzelten mich aus dem Bett. Das Wetter versprach einen hervorragenden Tag. Heute stand eine Tageswanderung auf dem Programm. Die ursprünglich geplante Wanderung konnten wir nicht antreten, da in den Höhenlagen noch immer knallharter Winter tobte. Noch schnell die Wasserflaschen am hoteleigenen Wasserspender aufgefüllt, ging es los. Ausgangspunkt war noch einmal das Sevens Bull Valley, wo wir bereits am Tag zuvor waren. Und dann hatte es Wumms gemacht. Eine Kuh hatte unser Auto gerammt. Dem Tier ist zum Glück nichts passiert. Ob Emil denn die kleine Beule vorne am Kotflügel auch so toll fand? Er liebt seinen Van und die Macke war zum Glück nur minimal. Wir liefen los.

Wir kamen an einem zerfallenen Bauernhof vorbei. Pferde und Kühe sagten uns alle paar Meter Hallo. Ein Falke zog seine Kreise am Himmel. Die Tageswanderung sollte 17 km lang sein. Los ging es. Motiviert liefen wir los. Schon die erste Anhöhe hatte es in sich. Schnaubend und prustend schleppte ich mich von Berg zu Berg. Wir stapften durch kniehohe Schneefelder und sprangen von Stein zu Stein über reißende Flüsse. Ich war Hauptakteurin in einer Doku über die Naturschönheit in den Bergen von Kirgistan. So fühlte es sich für mich an.

Auf dem höchsten Punkt von 2800 Höhenmetern packte Pavel seinen Gaskocher aus und kochte frischen Tee. Vom Hotel hatten wir Lunchpakete mitbekommen, die wir nun plünderten. Nach 6 Std. taten mir die Füße und Beine weh. Unsere Truppe muss ziemlich amüsant ausgesehen haben. Alle waren kaputt, aber sehr zufrieden. Im Hotel aßen wir zu Abend und ließen den Abend bei einem Bier in der Lobby ausklingen.

Wandern In Kirgistan: Coris Reisetagebuch

Tag 5:

Früh morgens waren wir bereits alle aufgeregt und in reger Vorfreude. Heute fand das Outdoorabenteuer statt, auf das wir uns schon sehr freuten. Wir würden bis auf 3880 Höhenmeter fahren und die Geisterstadt Engilchek besuchen.

Mit zwei Jeeps fuhren wir tief in die Berge. Die Landschaft war gigantisch. Ein von Eisschollen getränkter Fluss rauschte an uns vor. Die Höhenmeter stiegen auf der Uhr immer weiter an. Schon nach kurzer Zeit befanden wir uns in einer verzuckerten Schneelandschaft. Halt Stopp.

Dort im Straßengraben stand ein LKW, beladen mit einem Pferd. Ein weiteres stand neben dem Auto sowie zwei Hunde und drei Menschen. Sie benötigten unsere Hilfe. Sie hatten dort übernachtet und steckten im Schnee fest. Einmal alle Aussteigen und Abstand halten. Unser Jeep gab alles und hatte doch zu wenig Kraft. Wir mussten die Menschen schweren Herzens zurücklassen. Ihr Ausgang und Rettung? Ungewiss.

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Unsere Jeeps setzten ihren Weg fort. Wir schlängelten uns die Serpentinen immer weiter den Berg hinauf. Und schließlich blieben wir am höchsten Punkt auf 3880 Höhenmetern stehen. Ich machte die Tür auf, stieg aus und für einen Moment blieb mir die Luft weg. Kommando zurück. Die Luft war so dünn, ich musste mich noch mal einen Augenblick in das Auto setzen. Nachdem ich mehrere Male tief ein und ausgeatmet hatte, ging es mir richtig gut. Weitere Probleme hatte ich dort oben keine mehr.

Der Flugdrache wurde ausgepackt und flog die Runde seines Lebens. Ich fühlte mich ein wenig wie in Game of Thrones, jenseits der Mauer. Nach einem kurzen Halt führte uns der Weg den Chong Ashuu Mountain Pass wieder hinunter Richtung Sary Djaz. Schon nach kurzer Zeit kamen wir an die Grenze. Was für eine Grenze? Hier mitten in den Bergen befindet sich eine Grenzkontrolle. Kameras wegstecken und Reisepässe zücken. Wir werden kontrolliert und es wird sogar in den Kofferraum geschaut. Um weiter in die Berge fahren zu dürfen, benötigt man eine spezielle Erlaubnis.

Wir befanden uns ca. 70 km vor der Grenze zu China. Unsere Guides Timur und Aida waren natürlich vorbereitet. Nach wenigen Minuten passierten wir die Grenze und fuhren weiter. Den Schnee hatten wir hinter uns gelassen und ich erblickte nach kurzer Zeit das erste Murmeltier. Schaut da, links rechts. Unser Auto war in heller Aufregen. Ziemlich putzig diese kleinen Kerlchen. Ich liebe es, Tier zu beobachten. Was wir heute noch sehen werden? Den Expeditionsmodus hatte ich schon längst auf An gestellt.

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Wir hatten nach 5 Std. endlich unser Ziel erreicht. Von einer Anhöhe blickten wir hinunter auf die Geisterstadt Engilchek. Mit Schließung der Zinnminen, verschwanden auch ihre Bewohner. Einige wenige Menschen leben heute noch dort und einige würden wir nun treffen. Schuhe aus und rein in die gute Stube. Eine der Lehrerinnen in Englichek hat zum Mittagessen geladen. Es war köstlich. Für Fleischfans gab es etwas mit Yak und auch wir Vegetarier wurden zufrieden und satt.

Der Gang zur Toilette wurde ein echtes Abenteuer. Im Haus selbst war diese nicht. Wir mussten einige Meter laufen und dann in den ersten Stock eines leeren Gebäudes laufen. Dort befanden sich offene Kabinen mit einem Loch im Boden. Ich war schon auf vielen kuriosen Toiletten auf dieser Welt gewesen, doch diese war eindeutig die abgefahrenste. Nach dem Essen besuchten wir die Schule. Die Kinder empfingen uns freudig. Bevor wir am Morgen losfuhren, hielten wir im lokalen Supermarkt. Dort konnten wir Schulsachen und Süßigkeiten für die Kids kaufen. In mir strahlte das Herz, so hatte ich doch so viele Jahre als Sozialarbeiterin gearbeitet. Die Kinder winkten uns noch einmal zu.

Der nächste Punkt stand auf dem Plan. Nicht weit von der Geisterstadt Engilchek entfernt befanden sich heiße Quellen. Es sah so unscheinbar aus. Ein tosender Fluss, ganz viele große Steine und mittendrin türkis schimmerndes Wasser und heiße Quellen.

Wer wollte, konnte ein heißes Bad nehmen und entspannen. Die riesigen Steine dienten außerdem als hervorragende Umkleide. Bevor wir die Berge wieder verließen, besuchten wir noch eine verlassene Zinnmine. Es war dunkel und staubig. Gut, dass unsere Handys genug Licht spendeten. Der kleine Nervenkitzel war ein gelungener Abschluss.  Auf dem Rückweg erspähte ich noch einige Tiere wie Rehe und ein Yak. Das war hervorragend. 4 Std. darauf, ziemlich spät am Abend erreichten wir unser Hotel in Karakol. Erschöpft und überglücklich schlief ich an dem Abend früh ein, gespannt auf den nächsten Tag und ein neues Abenteuer.

Tag 6:

„Das Glück dieser Erde, liegt auf dem Rücken der Pferde!“ Das war unser heutiges Tagesmotto. Geplant war eine Tagestour auf Pferden durch das Karakol Valley. Ich war früher in einem Reitverein und hatte sogar ein Pony, saß aber schon viele Jahre nicht mehr auf einem Pferd. Das sah man mir auch an, zur Belustigung aller. Als ich mein Hottehü so ansah, war ich mir nicht sicher, ob es mich tragen würde. Na gut. Ich versuchte mich kläglich scheiternd auf das Pferd zu schwingen. Ok, ich brauchte Hilfe. Für den ersten Lacher des Tages hatte ich also gesorgt. Schließlich hatte ich es geschafft, mich hinaufzuwuchten. Schon nach wenigen Metern war klar, das wird nichts. Das hatten auch die beiden Pferdetourguides bemerkt.

Kurzerhand durfte mein Pferdchen einen freien Tag genießen, trottete also einfach neben uns her und ich bekam Samurai, ein ehemaliges Polopferd. Samurai und ich, es war das perfekte Match. Er war ein ordentliches Muskelpaket und ließ sich gut lenken. Einer der Guides musste ebenfalls laufen, da ich ja nun sein Pferdchen hatte. Diese sibirischen Pferde sind äußerst robust. Es ging bergauf und wieder bergab über Wiesen, Steine und durch flache Flüsse. Sogar einen Gletscher mussten wir überqueren. Das war der pure Wahnsinn.

Plötzlich ein Donnergrollen in der Ferne. Einmal bitte absteigen und sich in die Regensachen schwingen. Top gestylt mit Regencape fand ich einen Stein, der mir super als Aufstiegshilfe diente. Nur zwei Minuten später regnete es in Strömen. Über uns schimpfte der Himmel in lautem Donnergrollen. An einem Flussufer war kein Durchkommen mehr. Alle wieder umkehren. Zeit für eine Pause. Unter den Bäumen suchten wir Schutz, packten unsere Lunchpakete aus und wärmten uns an einem Feuer, bis der Regen weiter zog. Genüsslich ritten wir zurück. Ob wir alle ein bisschen komisch gelaufen sind nach der 6-stündigen Pferdetour?

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Am Abend spielten wir gemeinsame Spiele, tranken Bier und hatten einfach nur Spaß.

Tag 7:

Wie schnell die Zeit verging. Wehmütig stiegen wir in unseren Van. Unsere Reise endete bald. Diese Gedanken versuchten wir schnell beiseitezuschieben. In Karakol besuchten wir nach dem Frühstück eine alte orthodoxe Holzkirche. Sie war so wunderschön verziert und die Sonne hüllte sie in ein wunderschönes Licht. Blühende Kirschbäume passten perfekt in die Szenerie. Unbedingt wollten wir einen Blick in das Innere werfen. Vorsichtig öffneten wir die Tür. Hi, Leute, sorry für die Störung. Ein Bischof und 6 weitere Menschen drehten sich zu uns um. Natürlich sind wir in eine Art Messe geplatzt. Schnell machten wir uns aus dem Staub, als wenn wir damit das Hereinplatzen ungeschehen machen könnten.

In einem Shop für Handgemachtes erwarben wir einige tolle Mitbringsel für zu Hause. Es gab Tiere aus Filz und andere typische kirgisische Handarbeiten. Mit dem Kauf werden soziale Projekte gefördert, was ich besonders gut finde.

Emil manövrierte wie schon alle Tage zuvor seinen Van gekonnt über die Straßen entlang des Issykkul Sees. Noch ein letzter Blick auf das strahlend Blaue Wasser und er war aus unserem Sichtfeld verschwunden. Wir hatten einmal den zweitgrößten Gebirgssee der Erde umrundet. Das nächste Highlight verbarg sich mitten in den Bergen. Von einem Aussichtspunkt genossen wir den Blick auf einen weiteren See dem Orto Tokoy Lake. Die blaue Wasserfarbe war auch hier wieder sehr beeindruckend.

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Die vorletzte Station unserer Reise befand sich in Kochkor. Dort schliefen wir in einem Guesthouse. Die Zimmer waren authentisch eingerichtet und ein Ofen sorgte für eine wohlige Wärme. Kochkor ist von einer tollen Bergkulisse eingerahmt. Bevor wir unsere Zimmer bezogen, hielten wir am Altyn Kol Workshop. Dort haben uns zwei ältere Damen gezeigt und erklärt, wie man einen traditionellen Shyrdak (Teppich) herstellt. Wir durften alle mit anpacken, was richtig viel Spaß gemacht hat. Nach dem Abendessen war es bereits dunkel.

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Tag 8:

Mich trieb es früh morgens hinaus. Die ersten Sonnenstrahlen leuchteten die Berge magisch an. Die Katzen auf dem Hof schliefen noch. Ich genoss einen Moment der Ruhe. Nach dem Frühstück fuhren wir zu unserer letzten Station zurück nach Bishkek. Bereits um 11 Uhr standen wir mitten auf dem lokalen Markt. Es war ein reges Gewusel und Durcheinander. Ich liebe lokale Märkte. Die verschiedensten Gerüche forderten meine Geruchssynapsen ordentlich heraus. Wir bekamen genug Zeit, alleine durch die Gassen zu schlendern und das normale Leben zu erleben. Zurück in unserem Hotel vom Beginn der Reise, machten wir uns gleich wieder mit dem Taxi auf in die Stadt. Im Pub tranken wir auf den letzten Tag und hielten Ausschau nach unseren tierischen Freunden.

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Am späten Nachmittag trafen wir unseren Guide Pavel auf einen Spaziergang durch die Stadt bis zu unserem Restaurant. Nach der Vorspeise wurde uns eine musikalische Folkloreshow geboten, die mich mächtig beeindruckt hat. Den Klängen lauschend verbrachten wir einen wunderschönen letzten Abend. Und dann hieß es Abschied nehmen. Abschied von 8 wunderbaren Mitreisenden, die auf der Reise zu Freunden wurden, unserem Guide, der diese Reise perfekt begleitet hatte und Emil, der uns sicher durch das Land kutschierte. In der letzten Nacht schlief ich gar nicht gut.

Tag 9:

Aufgestanden, gefrühstückt und ausgecheckt. Es geht nach Hause. Wie so oft auf Reisen verließ ich Kirgistan mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Die Reise hat mir außerordentlich gut gefallen. Aus Fremden sind Freunde geworden und hinter mir lag eine richtige Abenteuerreise in einem wunderschönen Land. Die Landschaft hat mich regelrecht umgehauen und die Gastfreundschaft war herzlich. Kirgistan, ich werde dich wirklich sehr vermissen und sicherlich noch einmal wieder kommen.

(Der Rückflug verlief ruhig und ohne nennenswerte Ereignisse.)

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Mehr zum Kirgistan-Abenteuer erfährst du auf unserer Homepage. Schau auch gerne bei unserem Interview mit Cori vorbei, dort kannst du mehr über sie und unsere Kooperation erfahren. 

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