11 Fragen: Wie sieht die nachhaltige Zukunft in Peru für Reisende aus?

Inhaltsverzeichnis

Im TripLegend Interview stellt sich Janina von PromPerú 11 Fragen über die nachhaltige Zukunft im Tourismus in Peru und was das südamerikanische Land besonders sehenswert macht. Entdecke ihre Expertentipps, welche spannenden Highlights du neben dem Machu Picchu noch erleben kannst.

Frage 1: Können Sie ein paar Worte über sich und Ihre Rolle im Tourismus in Peru sagen?

Mein Name ist Janina und ich bin seit 2017 für PromPerú Deutschland in Hamburg tätig. Das Handelsbüro von Peru in Hamburg gehört zur peruanischen Kommission für Export- und Tourismusförderung. Ich bin Tourismusberaterin und trage aktiv zum ‘Destinationsmarketing’ für das Land Peru hier in Deutschland bei. Sie finden mich auf Messen, Roadshows, B2B-PeruAbenden, Kongressen und Workshops. Mein neuestes Projekt, das während der Pandemie entstanden ist, ist der „Entdecke Peru“-Podcast! Peru war für mich Liebe auf den ersten Blick! Nach meinem Studium habe ich 5 Jahre lang in einer führenden Incoming-Agentur (DMC) in Lima gearbeitet. Während dieser Zeit habe ich das Land und seine touristische Infrastruktur sehr gut kennen und die Menschen und die Kultur Perus lieben gelernt.

Stadt In Peru

Frage 2: Welche Ziele verfolgen Sie mit Ihrer Arbeit?

Wir wollen Peru voranbringen. Durch unsere Arbeit hier im peruanischen Handelsbüro in Hamburg werden wirtschaftliche Beziehungen geschaffen, gestärkt und gepflegt. Wir verstehen uns als Brücke zwischen Peru und Deutschland und helfen, die beiden Märkte zusammenzubringen. Das gilt natürlich auch für den Tourismusbereich. Der Tourismus ist eine wichtige Säule der peruanischen Wirtschaft und angesichts der zukünftigen Herausforderungen sehen wir, dass deutsche Urlauber sehr empfänglich für Aktiv-, Abenteuer- und Gemeinschaftstourismus sind, wir wollen sie von unserem Reiseziel überzeugen. Denn auch in Peru ist nachhaltiger Urlaub möglich.

Frage 3: Welche Bedeutung hat der Tourismus für die örtliche Gemeinschaft?

Der Tourismus hat für die lokalen Gemeinschaften Perus eine besondere Bedeutung. Die neuen wirtschaftlichen Möglichkeiten, die private Unternehmen in der Tourismusbranche bieten, helfen den Gemeinden, vor allem in abgelegenen Gegenden, ihre Lebensqualität zu verbessern und jahrhundertealte kulturelle Traditionen zu bewahren. Es gibt zahlreiche Beispiele dafür, wie Peru und seine Bevölkerung dazu beitragen, nachhaltige Tourismusinitiativen im ganzen Land voranzutreiben, und wie sie davon profitieren.

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Frage 4: Einige Regionen profitieren besonders vom Tourismus. Gibt es Regionen, die ins Rampenlicht gerückt werden sollten, damit auch die Einheimischen vom Tourismus profitieren?

Lokale Gemeinschaften bieten Aktivitäten an, die in ländlichen Gebieten – wo es viele hochattraktive natürliche Reiseziele gibt – auf geplante und nachhaltige Weise stattfinden. Der gemeindebasierte Tourismus ist eine Form des Tourismus, die auf der Beteiligung der lokalen Bevölkerung beruht und zum Nutzen der Gemeinschaft organisiert wird. Hier sind einige Beispiele für solche Gemeinschaften.

Die Stadt Coporaque in Arequipa, auch bekannt als die immergrüne Stadt, ist ein friedlicher Ort, der seine Besucher mit seinen Bräuchen und Traditionen verzaubert. Die Wanderwege und die Landschaft sind ideal, um die Privatsphäre eines perfekten Ortes zu genießen und Erinnerungen zu schaffen.

Eines der unglaublichsten Erlebnisse des Gemeinschaftstourismus in Peru befindet sich in Cusco, und zwar in Patacancha oder „Incas vivientes“ (lebende Inkas). Dieser magische und farbenfrohe Ort lädt Sie dazu ein, eine Kultur kennenzulernen, die sich in Handwerk, Landwirtschaft und Viehzucht ausdrückt, aber vor allem durch das Lächeln und die Herzlichkeit der Menschen dort.

In Puno, wo das Wasser des Titicacasees die Wolken streift, verzaubert Amantaní mit seinen Hunderten von Cantuta-Blumen. Hier können Sie von den Einheimischen die Geschichte erfahren, die die Insel schützt und die in jedem Winkel durch die Zeremonien der Vorfahren oder einfach durch die Beobachtung der Landschaft spürbar ist.

Im Titicacasee In Peru

Frage 5: UNESCO hat zum Schutz der Weltkulturerbestätte Machu Picchu eine Besucherbegrenzung empfohlen. Ist es notwendig, sich mehr auf den Schutz und die Erhaltung wertvoller Kulturstätten zu konzentrieren?

Ja, es ist wichtig, sich mehr auf die Erhaltung wertvoller Kulturstätten zu konzentrieren. Peru hat 13 Stätten auf der Liste des Weltkulturerbes der UNESCO, von denen 8 in die Kategorie des Kulturerbes fallen.

Eines davon ist natürlich Machupicchu, das in die Kategorie „Gemischtes Kultur- und Naturerbe“ aufgenommen wurde. Die anderen sind: Cusco-Stadt, Chavin de Huantar, der Nationalpark Huascaran, der archäologische Komplex Chan Chan, der Nationalpark Manu, der Nationalpark des Abiseo-Flusses, das historische Zentrum von Lima, das historische Zentrum von Arequipa, die Linien von Nasca, Qhapaq Ñan, die Heilige Stadt Caral und das Sonnenobservatorium von Chankillo.

Deshalb müssen wir diese und viele andere kulturelle Stätten auf peruanischem Gebiet schützen und erhalten, denn sie sind nicht nur für unser Land, sondern für die ganze Welt wichtig und müssen für künftige Generationen bewahrt werden. Diese wertvollen Stätten ermöglichen es uns, den Zugang zur kulturellen Vielfalt zu fördern, unser soziales Kapital zu bereichern und ein Gefühl der Zugehörigkeit auf kollektiver Ebene zu schaffen.

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Frage 6: In welchen Bereichen ist Peru bereits gut unterwegs und wo gibt es noch Verbesserungspotenzial bei der Entwicklung eines nachhaltigen Tourismus?

Peru ist bei der Entwicklung eines nachhaltigen Tourismus auf einem guten Weg. Ein hervorzuhebender Aspekt ist die Tatsache, dass Machu Picchu kürzlich das Carbon NeutralZertifikat erhalten hat und sich damit als globale Referenz in Sachen Nachhaltigkeit positioniert. Machu Picchu ist das erste Weltwunder und das erste internationale Reiseziel, das diese Zertifizierung erhalten hat, die von der Green Initiative vergeben wird, einer von den Vereinten Nationen ernannten Institution zur Förderung des grünen und umweltfreundlichen Tourismus. Dies war dank der Bemühungen des öffentlichen und privaten Sektors möglich, wobei Inkaterra und die AJE Group mit der Bezirksverwaltung von Machu Picchu zusammenarbeiteten.

Der Erfolg beruht auf verschiedenen Maßnahmen. Eine davon sind die Fortschritte in der Kreislaufwirtschaft durch Recycling und das Projekt „Eine Million Bäume für Machupicchu“. Im Rahmen dieser Initiative wurden bereits 300.000 Bäume gepflanzt. Und die Plastikflaschen, die die Besucher benutzen, werden zusammengepresst. Die Glasflaschen werden zu Sand verarbeitet, der beim Bau von Haushalten wiederverwendet wird. Die Hunderten von Litern an gebrauchtem Küchenfett, die in den nahegelegenen Restaurants anfallen, werden zur Herstellung von Biodiesel für die Touristenbusse verwendet. Das Ziel für 2030 ist es, die Kohlendioxidemissionen um 45 % zu reduzieren, und für 2050 soll die Stadt zu 100 % klimaneutral sein.

Machu Picchu In Peru

Ein weiterer hervorstechender Aspekt ist Inkaterra, die erste Hotelmarke der Welt, die von der Green Initiative als „Climate Positive“ anerkannt wurde. Inkaterra hat ein reproduzierbares, ganzheitliches Modell entwickelt, das die Qualität von Flora, Fauna und lokalen Gemeinschaften in Peru verbessern soll. Alle Hotels – im Nebelwald von Machu Picchu, im Regenwald des Amazonas und in den Straßen von Cusco – sind aus einheimischen Materialien gebaut und stehen im Einklang mit der Umwelt.

An welchen Stellen es Verbesserungsmöglichkeiten gibt, ist ziemlich klar. Es ist wichtig, die in Machu Picchu unternommenen Anstrengungen in anderen touristischen Attraktionen und Regionen des Landes zu wiederholen. Dies kann nur erreicht werden, wenn der öffentliche und der private Sektor zusammenarbeiten.

Frage 7: Ist der nachhaltige Tourismus im Land bereits vollständig akzeptiert? Und was muss geschehen, um hier eine Vorreiterrolle einzunehmen?

Peru engagiert sich seit vielen Jahren für die Förderung eines nachhaltigen Tourismus. Die Arbeit der Regierung, der Privatwirtschaft und der NRO ist vorbildlich, wenn es um den Schutz der natürlichen Ressourcen, die Erhaltung des kulturellen Erbes und die Förderung einer fairen und gerechten wirtschaftlichen Entwicklung geht.

Die peruanische Regierung hat die Bedeutung unserer natürlichen Ressourcen seit jeher anerkannt. Heute sind 17,51 % unseres Landes ein Naturschutzgebiet. Peru verfügt über 76 Naturschutzgebiete, 21 regionale Schutzgebiete und 134 private Schutzgebiete (PCAs). Diese PCAs sind besonders wichtig, weil sie ein Beispiel dafür sind, wie Regierung und Privatpersonen erfolgreich für ein gemeinsames Ziel zusammenarbeiten können.

Frage 8: Viele Länder haben ihre Tourismusstrategien während der Pandemie in Frage gestellt und wollen sie nun verbessern. Ist dieser Umschwung eine neue Chance für Peru?

Peru ist ein großartiger Ort für die „neue Normalität“, und jetzt ist es an der Zeit, die endlose Liste der Naturziele des Landes hervorzuheben. Peru ist ein Synonym für Natur, sei es für seine riesigen Amazonas Regenwald, Meeresreichtum, Anden-Täler, Canyons, Mangroven, Feuchtgebiete und vieles, vieles mehr.

Wenn es um den Reichtum der Natur geht, kommt man nicht umhin, das peruanische Amazonasgebiet zu erwähnen, insbesondere die Regionen Loreto und Madre de Dios. Die exotischen Landschaften des peruanischen Amazonasgebiets sind ein echtes Erlebnis! Hier geht es vor allem darum, zu wandern, die Natur zu beobachten und ihr zu lauschen. Wenn Sie auf den Pfaden des Amazonas wandern, offenbart sich Ihnen der ganze Wald, während Sie vorbeigehen. Wenn Sie genau hinschauen, sehen Sie, wie die Bäume miteinander um das Sonnenlicht konkurrieren; und wenn Sie genau hinhören, entdecken Sie Schwärme von Aras oder Affen, die sich schnell durch die Baumkronen bewegen.

Hans Luiggi Uvqmacxnfce Unsplash 1

Frage 9: Immer mehr Länder wenden sich an digitale Nomaden, indem sie entsprechende Infrastrukturen schaffen. Wie schafft es Peru, sich für diese Zielgruppe attraktiv zu machen?

Erstens gibt es in Peru Coworking-Büros/temporale Büros, in denen digitale Nomaden arbeiten und sich treffen können, wie ‘DyD’ Coworking, The Workshop Coworking, Lima Coworking, CoWorking Arequipa Works und Ayni Center (letzteres in Cusco).

Außerdem ist es wichtig zu erwähnen, dass es zwei Hotelketten gibt, die ideal für digitale Nomaden sind: Casa Andina und Selina. Casa Andina bietet Installationen, die alles bieten, was digitale Nomaden brauchen, um ihre Arbeit zu erledigen und gleichzeitig einen angenehmen Aufenthalt zu haben. In all ihren Hotels, die sich in mehr als zwanzig Destinationen befinden, finden sie Coworking-Räume, gute WifiVerbindungen und komfortable Zimmer.

Selina ist darauf spezialisiert, einzigartige Ökosysteme für digitale Nomaden zu schaffen. Alle ihre Einrichtungen verfügen über Coworking Spaces mit einer hervorragenden Internetgeschwindigkeit. Da ihre Gemeinschaft so vielfältig ist, sahen sie die Gelegenheit, das Programm Community Residente (Residente Gemeinschaft) zu schaffen, das darauf abzielt, dass Fernarbeitende aus der ganzen Welt ein Programm erstellen, das die Säulen Kommunikation, Verbindung und Reisen erfüllt, um das Gefühl der Gemeinschaft und die echte Vernetzung zwischen lokalen Gemeinschaften und Reisenden zu erreichen. Selina hat Einrichtungen für digitale Nomaden in Lima, Mancora, Arequipa, Cusco und Huaraz.

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Frage 10: Warum sollten Menschen nach Peru reisen? Was sollte auf ihrer Reiseliste stehen?

Besucher können in Peru eine breite Palette von Natur- und Kulturwundern erleben. Von den Anden bis zum Amazonas, von der Kultur der Inkas bis zu der der Spanier – Peru ist reich an nachhaltigen touristischen Attraktionen und Erfahrungen.

Die kulturellen Schätze Perus sind sehr beeindruckend und sollten auf jeden Fall auf der Bucket List eines jeden Reisenden stehen. Peru ist reich an kulturellen Angeboten, von der indigenen Bevölkerung in traditionellen Gewändern bis hin zu den 3.000 verschiedenen Festen, von den ikonischen archäologischen Stätten wie Caral, der ältesten Stadt Amerikas, oder Chan Chan, der größten Lehmziegelzitadelle der Welt, bis hin zu den mysteriösen Wüstenglyphen, den Nazca-Linien. Wunderschöne Kolonialstädte wie Trujillo, Arequipa oder Cusco sprühen vor zeitgenössischer Energie, die von innovativen Künstlern, Designern, Architekten und natürlich Köchen ausgeht.

Eine Erfahrung, die man sich in Peru nicht entgehen lassen sollte, ist seine Gastronomie. Dank der großen natürlichen Vielfalt, des gesegneten Bodens und der unterschiedlichen Mikroklimata ist das südamerikanische Land eine der Vorratskammern für Superfoods der Welt. Die Küche von Lima, der Nordküste, des Amazonas, von Arequipa sowie die andine und novo-andine Küche warten darauf, auf Ihren Tisch zu kommen und ein einzigartiges gastronomisches Erlebnis zu bieten.

Frage 11: Worum geht es beim Podcast „Discover Peru“?

Im deutschen Podcast „EntdeckePeru“ wollen wir den Hörern das Land Peru näher bringen. Wir sprechen nicht nur über Tipps zu Reiserouten, sondern behandeln auch Themen wie Gastronomie, Textilien, Schokolade, Kaffee, Wein, unser Nationalgetränk Pisco oder Zutaten aus Peru, die ihren Weg in Naturkosmetik auf den deutschen Markt finden. Mit dem Podcast entdecken Sie Peru einfach auf eine ganz besondere Art, denn in fast jeder Folge gibt es einen neuen interessanten Interviewpartner, der Sie mit nach Peru nimmt. Zusätzlich werden die Episoden von Inhalten auf Instagram und Facebook begleitet und geben einen noch tieferen Einblick, denn mit Bildern kann man sich das Gehörte noch besser vorstellen.

Vielen Dank für das Interview, Janina!

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