Namibia ist in Afrika der Vorreiter in puncto Nachhaltigkeit und Umweltschutz. Nach dem Motto „By the people, for the people“ sind hier viele sogenannten Communal Conservancies in Eigenregie und unabhängig vom Staat in Dörfern und Kommunen organisiert. Sie kümmern sich um den Umweltschutz und tragen viel für einen nachhaltigen Tourismus bei. Das könnte ein Vorbild für viele andere Länder sein.
Communal Conservancy
Namibia hat mit seinen 26 Parks und Reservaten ein umfassendes Artenschutzprogramm aufgebaut, welches hilft, Tiere, die vom Aussterben bedroht sind, zu schützen, Populationen zu stabilisieren und zu einem gesunden Wachstum zu verhelfen. Vor allem bemühen sich lokale Communities eine Balance zwischen Tourismus und den Bedürfnissen der Einheimischen mit denen von Flora und Fauna einzusetzen.
Man kann Communal Conservancy mit Gemeinschaftlichen Schutz übersetzen. Nicht der Staat legt die Maßnahmen fest, vielmehr sind es die Gemeinden und Kommunen in und um Naturschutzgebiete und Nationalparks, die zu ihrer Umgebung passende Schutzmaßnahmen entwerfen und umsetzen.
Durch sogenannte „Joint-Venture“-Einrichtungen hat die Gemeinde mehr als 1.000 Arbeitsplätze geschaffen – ein riesiger und wichtiger Beitrag für Gesellschaft und Umwelt. Vor etwa 30 Jahren war diese Entwicklung noch nicht abzusehen. Arbeitslosigkeit und Perspektivlosigkeit haben vor allem in ländlichen Gebieten zu Krisenstimmungen geführt. Auch der Schutz der fragilen Umwelt ist kein Problem – Namibia hat sich seitdem in Sachen Nachhaltigkeit enorm verändert.

Transportmittel
Auf Reisen, insbesondere auf Safaris, wird aus Gründen der Nachhaltigkeit empfohlen, umweltfreundliche Verkehrsmittel zu nutzen. Dies ist jedoch in Namibia nicht einfach umzusetzen. Aufgrund des begrenzten Bus- und Bahnnetzes ist es in Namibia nicht immer möglich, mit öffentlichen Verkehrsmitteln von A nach B zu reisen. Busse fahren nur auf wichtigen Strecken, die für die Bevölkerung wichtig sind, nicht um Touristen in alle Richtungen zu befördern. Der Stadtbusverkehr ist nur in der Hauptstadt Windhoek verfügbar. Private Busunternehmen bieten auch Verbindungen zwischen Städten wie Swakopmund, Walvis Bay, Windhoek, Keetmanshoop und Victoria Falls (dem Grenzgebiet von Simbabwe und Sambia) und Kapstadt (Südafrika) an und halten an einem kleineren Ort.
Auch die staatliche Eisenbahngesellschaft TransNamib spielt im öffentlichen Personenverkehr eine sehr untergeordnete Rolle. Der Fortschritt ist langsam, der Reisekomfort rudimentär und die Reiseziele begrenzt. Denn das Eisenbahnnetz stammt hauptsächlich aus der deutschen Kolonialzeit und wurde zu militärischen Zwecken gebaut.
Aufgrund dieser Anforderungen kann man nicht nur mit umweltfreundlicheren öffentlichen Verkehrsmitteln aufs Land oder in die Städte fahren. Je nachdem, welche Strecke man zurücklegen möchte, sind die öffentlichen Verkehrsmittel definitiv eine Alternative zu umweltschädlichen Verkehrsmitteln.

Lokale Bevölkerung
In Namibia sind mehr als 12 verschiedene Bevölkerungsgruppen angesiedelt. Jede von ihnen hat ihre eigenen Traditionen, Normen und Werte. Diese sollten natürlich beachtet und respektiert werden – schließlich ist man als Reisender nur Gast in dem Land.
- Verhalte dich höflich und respektvoll gegenüber Einheimischen
- Kleide dich in religiösen Stätten angemessen
- Störe keine Rituale oder Hochzeiten
- Bevor man Einheimische aufnehmen will, sollte man nach deren Erlaubnis fragen
- Lerne ein paar Phrasen in der einheimischen Sprache, um der Bevölkerung entgegenzukommen
Wasser sparen
Ein besonders großes Problem in Namibia ist die Wasserknappheit. Namibia gilt aufgrund der geringen und unregelmäßigen Niederschläge als das trockenste afrikanische Land südlich der Sahara. Die Flüsse Cunene, Okavango, Sambesi und Oranje sowie andere Flüsse mit ständigen Wasserquellen werden auch mit Nachbarländern geteilt. Die Wasserverhältnisse sind besonders instabil, weil das Land seit 2013 mit extremer Dürre kämpft – einer der schlimmsten Dürren seit Jahrzehnten. Daher ist es als Reisender sehr wichtig, mit dieser kostbaren Ressource sorgfältig umzugehen. Verwende beim Duschen oder Zähneputzen nicht zu viel Wasser. Vermeide Resorts mit Swimmingpools oder anderen zusätzlichen Einrichtungen, die viel Wasser verbrauchen. Verwende Handtücher in der Wohnung mehrmals, damit man sie nicht häufig waschen müssen.