Namibia ist eines der abwechslungsreichsten Urlaubsziele, die es gibt. Hier fehlt es dir an nichts. Eine Abkühlung im Atlantischen Ozean, ein Ausflug in die Wüste, eine Safari oder Wanderung durch die beeindruckenden Nationalparks. Doch nicht nur das macht Namibia zu einer so besonderen Destination, Namibia hat auch eine turbulente Geschichte hinter sich. Heute wollen wir dich mit auf eine Reise in die Vergangenheit dieses beeindruckenden Landes nehmen.
Die Frühgeschichte Namibias
Auf den ersten Blick scheint die Geschichte Namibias relativ jung zu sein. Es gibt jedoch zahlreiche archäologische Beweise, die zeigen, dass Menschen Namibia schon vor mindestens 25 000 Jahren bewohnt haben. Namibia ist ein vielfältiges Land mit Jägern, traditionellen Viehzüchtern, Bauern, Händlern, Bergleuten und Fischern, die einer Vielzahl von Sprach- und Kulturgruppen angehören.
Die wohl ältesten Bewohner der Region sind die San beziehungsweise Buschmänner, wie die Felsmalereien und -gravuren an Orten im Damaraland wie Twyfelfontein und dem Brandberg belegen. Heute leben in Namibia schätzungsweise 35.000 Buschmänner, von denen nur noch wenige ihre historische und traditionelle Lebensweise beibehalten. Die Buschmänner teilen einige sprachliche Merkmale (wie z. B. die Klicklaute) mit den Damara und Nama, die sich nach ihnen in diesem Gebiet niederließen. Herero und Himba sind die anderen charakteristischen Kulturen. Die Herero tragen extravagante Kleider im viktorianischen Stil, und die halbnomadischen Himba sind dafür bekannt, dass sie sich mit Otjize, einer Mischung aus Butterfett und Ocker, bedecken, was ihrer Haut eine rötliche Färbung verleiht. Die Owambo leben in und um die nördlichen Teile des Landes, wo die Landwirtschaft gut funktioniert und sie in den seichten Gewässern fischen können.
Die Entstehung der Kolonie
1486 setzte der erste Europäer, Diogo Cao, seinen Fuß auf den namibischen Boden und errichtete ein Steinkreuz am Kreuzkap. Ab dem Zeitpunkt der ersten Landungen in Namibia beginnen die europäischen Mächte sich immer mehr für eine langfristige Besitznahme des heutigen Namibias zu interessieren.
Aufgrund des weiteren Vordringens europäischer Siedler ab Mitte des 19. Jahrhunderts rufte der damalige Orlam Häuptling alle namibischen Völker zum Friedensvertrag zusammen. Dieser sollte den Zusammenhalt der unterschiedlichen Ethnien der Regionen unterstreichen und den Umgang mit den ins Land eindringenden Europäern regeln.
Trotzdem besetzte Großbritannien schließlich am 12. März 1878 das Gebiet um den Seehafen Walvis Bay und leitete so die Streitigkeiten um die Kolonialherrschaft im südlichen Afrika ein.
Im April 1884 wurde dann mit dem offiziellen Hissen der deutschen Reichsflagge die Kolonie Deutsch-Südwestafrika geboren.
Die deutsche Kolonialherrschaft
1891 wurde das ehemalige Stammeszentrum der Orlam, Windhoek, zum offiziellen Sitz des deutschen Kommissariats ernannt. Die Landnahme erfolgte leider ohne Rücksicht auf die traditionellen Stammesgrenzen, was zu immer wiederkehrenden Spannungen und Auseinandersetzungen führte.
So begann 1904 ein folgenschwerer Aufstand der Herero, der das deutsche Reich für drei Jahre in den Kriegszustand versetzte. Gegen Ende des Jahres 1904 erklärten auch die Nama den Deutschen den Krieg. Dass sowohl die Nama als auch die Herero in der Minderheit waren und zudem schlecht ausgerüstet, hatte zur Folge, dass circa 60 – 70.000 indigene Männer, Frauen und Kinder während der Aufstände ums Leben gekommen sind.
Als 1908 DIamanten bei Lüderitz entdeckt wurden, bescherte dies ganz Deutsch-Südwestafrika einen wirtschaftlichen Aufschwung. Dieser daraus folgende Reichtum hielt jedoch nicht lange an, da mit Ausbruch des ersten Weltkrieges südafrikanische Truppen in das Land einmarschierten und Deutschland so zur Kapitulation zwangen.
Das südafrikanische Mandat
Der Traum der indigenen Bevölkerung, ihr Land wiederzubekommen und ohne Fremdherrschaft zu leben, zerbrach, als Südafrika 1920 zur Mandatsmacht wurde. Somit lag die politische Verwaltung in den Händen von Südafrika, die die Politik der Apartheid verfolgten.
Erst 1966 wurde das Mandat durch die UN wieder aufgehoben, was heftige Auseinandersetzungen zwischen Südfrika und der namibischen Freiheitsbewegung SWAPO zur Folge hatte.
Die Unabhängigkeit
Am 21. März 1990 erreichte Namibia schließlich die politische Unabhängigkeit und damit auch eine demokratische Verfassung. Namibia kam zu seinem heutigen Namen und im November 1989 fanden bereits die ersten freien Wahlen statt, bei denen die SWAPO 57 Prozent aller Stimmen erreichte. Namibia wählte endlich seinen ersten Präsidenten, Dr. San Nujoma, der Führer der SWAPO war.
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