Geschichte des thailändischen Tees
Für die Geschichte des Tees in Thailand muss differenziert werden, zwischen dem stark kommerziell veranlagter Tee Anbau und dem viel früher vermuteten Tee Anbau für die ausnahmslose Eigen-Verwendung. Ganz im unterschied zu anderen südostasiatischen Ländern hat der Tee in Thailand keine gänzlich eigene Tradition. Für die Verbreitung spielt die Geschichte des chinesischen Tee Konsums eine große Rolle. So ist für die nördlichen Bergregionen Thailands sehr wohl bekannt, dass jene schon vor ungefähr 200 Jahren über die Verbindung mit Burma, mit der chinesischen Tee Kultur in Berührung kamen und daraufhin selbst Tee angepflanzt und konsumiert haben. Wann genau das Tee trinken dort Einzug fand ist jedoch nicht mehr rekonstruierbar.
Der kommerzielle und kultivierte Anbau von Tee in Thailand ist erst in das 20. Jahrhundert zu verorten. Wiedermals ist die Grenzregion zu Burma und der chinesische Tee Gebrauch mitverantwortlich. Denn zu dieser Zeit migrierten viele Kuomintang-Soldaten, die aufgrund des Erfolgs der Revolutionsarmee nicht in China bleiben konnten, in die thailändischen Berge. Dorthin trugen sie die Tee Traditionen aus China. In Kombination mit den Staatlich- Königlichen Sanktionen gegen den Opium Anbau, welcher bis dato dort im goldenen Dreieck stark betrieben wurden, erlangte der Anbau und verkauf von Tee einen wirtschaftlichen Aufschwung.
Regionen des Teeanbaus
Der Anbau von Tee in Thailand findet vor allem in den nördlichen und nordöstlichen Regionen des asiatischen Landes statt. Die Plantagen finden sich zumeist in höheren Ebenen. Die Boden- und Luftbeschaffenheit in den Bergen wirken sich in positiver Weise auf den Geschmack und die Qualität des Tees aus.
Insbesondere Doi Mea Salong in der Provinz Chiang Mai ist aufgrund des idealen Klimas bestens geeignet für den Anbau. Die Region ist vor allem für den Anbau von Oolong-Tee bekannt. Obwohl die Hügel in Doi Mea Salong bedeckt sind von Teegärten, ist die Anbaufläche begrenzt. Neben dem einzigartigen Geschmack wird auch wegen dieser Limitiertheit, dem Nord-Thailändischen Tee ein besonderer Wert zugemessen.
Weiteres wird in Folge des königlichen Entwicklungsplanes inzwischen in Doi Tung Tee angebaut obwohl es sich hierbei ursprünglich um ein Mohnanbau Gebiet handelte.
Zumeist wird der Tee in traditioneller Weise angebaut und weiterverarbeitet, einige Produzenten setzen inzwischen auf nachhaltige landwirtschaftliche Praktiken und betreiben biologischen Tee Anbau. Ihre Produkte ist vor allem für Märkte, die den Fokus auf umweltfreundliche Produkte legen, von Interesse.
Thailands beliebteste Teesorten
Am beleibtesten ist in Thailand grüner Tee beliebt und wird in vielen unterschiedlichen Variationen hergestellt und serviert. Der thailändische grüne Tee ist für seine Frische und seinen milden Geschmack bekannt. Neben grünem Tee werden allerdings auch noch weitere Tee Sorten angebaut, verkauft und getrunken, beispielsweise Oolong-Tee, hierbei handelt es sich um einen stark aromatischen Tee, der besonders beliebt ist, da er zwar kräftig schmeckt, jedoch nur einen sehr geringen Koffein Gehalt aufweist. Bekannt ist Thailand auch für seinen Jasmin-Tee. Bei diesem wird grüner Tee mit Jasmin Blüten aromatisiert und diese nehmen die bittere Note aus dem ursprünglichen Getränk. Inzwischen hat auch der schwarze Tee Einzug in die thailändische Teekultur gefunden.
Tourismus
Die Plantagen sind über die Zeit zu beliebten Touristenattraktionen geworden. Vor Ort hast du die Möglichkeit sie zu besichtigen und sogar den dort angebauten Tee zu verkosten.
Gerade Doi Mea Salong ist für Teeliebhaber:innen ein Muss, das Städtchen in den Bergen ist nur über schmale kurvige Straßen erreichbar, die sich Kilometer für Kilometer immer höher hinauf winden. Schon die Fahrt allein lohnt sich für die grüne Landschaft und den spektakulären Blick über die Hügel. Doch in ungefähr 1600 km Höhe erwartet dich das eigentliche Highlight, die kleine Stadt deren Erscheinung durch und durch von Tee, dessen Anbau und Verarbeitung und Vermarktung geprägt ist.
Tee in Thailand
Der Tee in Thailand und dessen Anbau birgt einige große Vorteile für die einheimischen Menschen des Landes. Neben wirtschaftlichen Chancen bieten die Plantagen auch die Möglichkeit, die Kultur und Traditionen der ehemaligen chinesischen Einwanderer:innen zu bewahren und auch zu fördern. Ebenso wie eine eigene Teekultur in Thailand zu etabliert.
Du interessierst dich für den Teeanbau in anderen Regionen? Dann schau doch mal bei den Artikeln zu Tee in Kenia und Tee in Sri Lanka vorbei.
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